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Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)

Aktualisiert am: 27.03.2023
EU-Code:

Signalkrebs
Signalkrebs
© Foto: B. Stemmer

Aussehen und Verwechslungsmöglichkeiten

Der Signalkrebs ist ein höherer, zehnfüßiger Krebs (Decapoda) aus der Familie der Flusskrebse (Astacidae). Er wird auch als Schwedischer Krebs bezeichnet. Sein Körper zeigt die typische Dreiteilung der zehnfüßigen Krebse in Kopf (mit den langen Fühlern), Brust (mit dem Scherenpaar und den acht Laufbeinen) sowie dem gegliederten und beweglichen Hinterleib (Abdomen). Durch schnelles Einschlagen des Hinterleibes kann der Krebs rückwärtsgewandt schwimmend flüchten („Krebsgang“!) Der Signalkrebs erreicht eine Körperlänge (Kopfspitze bis Schwanzende) von mehr als 15 cm. Die Färbung variiert zwischen braun und oliv. Charakteristisch ist ein weißer bis türkisblauer Fleck an der Basis des Scherengliedes (Name!). Die Scherenunterseite ist rot und dient beim Heben der Scheren als Warnsignal. Der Körper ist auffällig glatt und unbedornt.

Biologie

Der Signalkrebs ist vorwiegend nachts aktiv und versteckt sich tagsüber in selbst gegrabenen Wohnhöhlen. Er ernährt sich von Wasserpflanzen, Laub, Schnecken, Muscheln, Würmern, Flohkrebsen, Insektenlarven und Aas. Die Paarung und Vermehrung findet in einem Zeitraum von Oktober bis November statt. Die Eizahlen liegen in einem Bereich zwischen 150 und 300 je Weibchen. Die befruchteten Eier werden vom Weibchen an den Schwimmfüßen des Hinterleibes bis zum Schlupf im Frühjahr mitgetragen. Der Hinterleib ist in diesem Zeitraum eingeschlagen. Ab Mai sind die Jungkrebse dann selbstständig. In diesem Zeitraum fressen die Weibchen nicht (bei Wachstum und der notwendigen Häutung wäre auch die Brut verloren!) und bleiben daher deutlich kleiner als die Männchen.

Herkunft und Einwanderungsweg

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Signalkrebses sind die nordwestlichen Bundesstaaten der USA sowie die südwestlichen Staaten Kanadas, westlich der Rocky Mountains. Im Jahr 1960 wurden die ersten Signalkrebse nach Schweden eingeführt, um die Art als Ersatz für den Edelkrebs nutzen zu können. Durch schwedische Nachzuchten sowie durch direkt importierte Krebse wurden zahlreiche weitere Gewässer in Nord- und Mitteleuropa besetzt. Häufig wird die Art mit dem heimischen Edelkrebs verwechselt und in andere Gewässer umgesetzt bzw. zum Verkauf angeboten.

Lebensraum

Der Signalkrebs lebt bevorzugt in kühlen Fließgewässern mit nicht zu weichem Wasser (erhöhter Kalkgehalt). Seine grundsätzlichen Ansprüche an die Gewässer sind durchaus mit denen des Edelkrebses vergleichbar, dem er auch äußerlich sehr ähnlich ist. Er ist allerdings auch auf schlammigen Gewässergründen anzutreffen und ist toleranter gegenüber höheren Wassertemperaturen.

Verbreitung in Nordrhein-Westfalen

Die Vorkommen des Signalkrebses beruhen auf Besatzmaßnahmen. Derzeit liegen dem Edelkrebsprojekt NRW 80 Meldungen vor, sowohl aus dem Flachland als auch aus dem Mittelgebirge. Die Art ist offensichtlich deutlich stärker verbreitet als bisher angenommen. Einer der größten zusammenhängenden Bestände befindet sich an der mittleren und oberen Wupper. Der Signalkrebs breitet sich aktuell sehr stark aus.