Sie sind hier: Artenliste

Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Aktualisiert am: 26.06.2024
EU-Code:

Invasivität

Einstufung

Unionsliste 16

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Die Asiatische Hornisse gilt als Allesfresser, sie ernährt sich hauptsächlich von anderen Insekten. Einer französischen Studie zufolge wurde der Nahrungsbedarf zu 59 % durch andere Hautflügler-Arten gedeckt, zu 32 % durch Mücken und Fliegen sowie zu 9 % durch andere Insektenarten, darunter Käfer und Schmetterlinge. Unter den gefressenen Hautflüglern macht die Honigbiene einen großen Anteil aus ([title]Muller et al. 2013[/title]). Unter Laborbedingungen bevorzugt die Asiatische Hornisse Honigbienen bzw. eine weitere Wespenart gegenüber angebotenem Fleisch oder Fisch [author](Cini 2018)[/author]. Es besteht der Verdacht, dass es bei hohen Dichten der Asiatischen Hornisse zur Minderung von Bestäuberleistungen kommen kann. Die Art ist sehr anpassungsfähig in Bezug auf die ihr in verschiedenen Lebensräumen zur Verfügung stehenden Nahrungsquellen, d. h. sie verfügt über ein breites Spektrum an Beutetieren ([title]Muller et al. 2013[/title]). Im Südwesten Frankreichs wurden Angriffe auf die Furchenbienen festgestellt ([title]Perrard et al. 2009[/title]). Furchenbienen sind als Wildbienen durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

In Südkorea gilt [species]Vespa velutina[/species] als invasive Art. Untersuchungen zeigen, dass die Anteile heimischer Hornissen-Arten an der [species]Vespa spec.[/species]-Gesamtpopulation nach Etablierung der Asiatischen Hornisse zurückgegangen sind. ([title]Choi [/title][title]et al 2012[/title]). Bezüglich der Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf die heimische Fauna, einschließlich der Europäischen Hornisse ([species]Vespa crabro[/species]), liegen noch keine gesicherten / abschließenden Erkenntnisse vor.

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Die Aggressivität der Asiatischen Hornisse gegen den Menschen wird nicht höher eingeschätzt als die der Europäischen Hornisse ([species]Vespa crabro[/species]). Im Zuge der Zunahme der Population der Asiatischen Hornisse im Südwesten Frankreichs wurde keine steigende Anzahl an Stichen durch Hymenoptera (Hautflügler) festgestellt ([title]de Haro et al. 2010[/title], zit. in [title]CABI 2019[/title]). Die Stiche der Asiatischen Hornisse sind sehr schmerzhaft, die Giftwirkung ist allerdings geringer als die der Honigbiene. Gefahr besteht durch lebensbedrohliche allergische Reaktionen auf das Gift. Bei einem Angriff durch Annäherung an das Nest oder Erschütterung  kommt es zu aggressiven Reaktionen. Bei den in der Regel hoch in der Baumkrone hängenden Nestern sind solche Störungen aber selten ([title]Rome et al. 2011[/title]).

Wirtschaftliche Auswirkungen

Die Massenausbreitung der Asiatische Hornisse könnte sich aufgrund der Prädation von Honigbienen negativ auf die Imkerei auswirken. Belegt ist das Eindringen in den Bienenstock und die Zerstörung des Bienenvolkes bei vorgeschwächten Kolonien. Die Massenausbreitung in den verstädterten Regionen Südfrankreichs hat zu einer verschärften Zunahme von Bürgeranfragen und einem hohen Bekämpfungsaufwand geführt, trotz der vergleichsweise geringen Zahl von konkreten Hornissen-Attacken auf Menschen ([cite]de Haro et al. 2010[/cite], zit. in [cite]CABI 2019[/cite]).