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Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)

Aktualisiert am: 28.02.2024
EU-Code:

Invasivität

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Durch die Monopolisierung von Licht und Raum werden krautige heimische Pflanzen auskonkurriert und die Verjüngung von Gehölzen gehemmt ([author]CABI 2021; Werner et al. 1980[/author]). Das Verzögern der Sukzession erlaubt die Entwicklung von flächigen und langlebigen Dominanzbeständen, die wiederum zur Homogenisierung der Landschaft führen ([author]Nehring et al. 2013; CABI 2021[/author]). Der dadurch resultierende Artenschwund betrifft besonders spezialisierte als auch lichtbedürftige Arten ([author]Starfinger et al 2011[/author]). So wurde in Slowenien ein Rückgang der Artenzahl und Individuendichte von Schmetterlingen und Laufkäfern in Beständen von Kanadischer Goldrute beobachtet ([author]De Groot et al. 2007[/author]). Besonders gefährdet sind demnach Magerrasen, Acker- und Weinbergbrachen sowie Offenlandstandorte, da hier seltenen einheimischen Arten die Lebensgrundlage genommen wird. Trotzdem sind die Auswirkungen auf schutzwürdige Elemente relativ gering, da die Kanadische Goldrute vorwiegend Ruderalstandorte einnimmt ([author]Starfinger et al. 2011[/author]).

Der Kanadischen Goldrute werden allelopathische Eigenschaften zugeschrieben, die das Wachstum anderer krautiger Pflanze hemmt. Es wurde nachgewiesen, dass sie Keimlinge von Apfelbäumen auf diese Art auskonkurriert ([author]Fisher et al. 1978[/author]).

Zwischen der Kanadischen Goldrute und der heimischen, lokal gefährdeten Gewöhnlichen Goldrute ([i]Solidago virgaurea[/i]) kann es zu Hybriden kommen ([i]Solidago x niederederi[/i]) ([author]Nehring et al. 201[/author]3). Obwohl die Arten zu verschiedenen Zeiten blühen, wurde in Nordeuropa bereits von Hybriden berichtet ([author]Kabuce & Priede 201[/author]0). Somit ist die heimische Gewöhnliche Goldrute potentiell stark gefährdet ([author]Nehring et al. 2013[/author]).

Auswirkungen auf menschliche Gesundheit

Es gibt keine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Obwohl es lange angenommen wurde, ist die Kanadische Goldrute kein Auslöser für Heuschnupfen (Kabuce & Priede 2010).

Wirtschaftliche Auswirkungen

Durch die verjüngungshemmende Wirkung richtet die Kanadische Goldrute in Baumschulen Schäden an, solange sie nicht bekämpft wird. Zudem ist Heu mit Anteilen von Kanadischer Goldrute durch die enthaltenen Saponine wertreduziert ([author]Werner et al. 1980[/author]). Ebenso wird von Ernteeinbußen in China berichtet, wo die Kanadische Goldrute in Weizenfelder eingewandert ist ([author]Gu et al. 2006[/author]). Bekämpfungsmaßnahmen sind in der Regel kostenintensiv ([author]Starfinger et al. 2011[/author]). Des Weiteren verhindern die allelopathischen Eigenschaften der Kanadischen Goldrute nachweislich das Wurzelwachstum von Rettich und Salat ([author]Butcko & Jensen 2002[/author]). Es handelt sich um eine Wirtspflanze für Insekten, die Pathogene auf Nutzpflanzen übertragen, insbesondere auf Weizen ([author]CABI 2021; Werner et al. 1980[/author]).

Die Kanadische Goldrute stellt eine Bienenweide dar und wird als Zierpflanze kultiviert ([author]Werner et al. 1980; Kabuce & Priede 2010[/author]). Pflanzenteile der Kanadische Goldrute werden zur medizinischen Nutzung bei inneren entzündlichen Krankheiten verwendet ([author]Kabuce & Priede 2010[/author]).